The Conjuring 2 - Filmkritik
Beitrag vom von Bijan
Mit freundlicher Unterstützung vom Metropol Kino in Innsbruck
Mit The Conjuring 2 erschien im Juni die lang ersehnte Fortsetzung der Horrorfilmreihe um das Geisterjäger Paar Lorraine und Ed Warren. Wie auch im ersten Teil der Reihe orientiert sich die Geschichte an einer wahren Begebenheit, dem „Enfield-Poltergeist“ Fall, der sich 1977-1978 in London ereignet haben soll.
Mehrere Jahre nach den Ereignissen von The Conjuring werden Ed und Lorraine Warren von der Kirche beauftragt, einer vierköpfigen Familie beizustehen, deren Haus angeblich von einem Geist heimgesucht würde. Bereits vor der Ankunft des Ehepaars hat der Fall der Familie Hodgson das Interesse der Medien geweckt und somit zahlreiche Schaulustige und Skeptiker angelockt. Entgegen der Zweifel der Bevölkerung und der Kirche versuchen die Warrens mit allen Mitteln, Beweise für die Existenz des Geistes zu finden und die Familie zu schützen, während der Spuk immer gefährlichere Züge annimmt. Gleichzeitig wächst Lorraines Angst um ihren Ehemann, dessen Tod sie als Vision heimsucht.
In Sachen Story hat The Conjuring 2 starke Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger, weist dabei aber ein paar Lücken auf. Generell scheint die Geschichte von Teil zwei ein Stück weniger durchdacht als die des Ersten, und rückt das Ehepaar mehr ins Zentrum der Erzählung. Das führt leider dazu, dass der ein oder andere den Film stellenweise vielleicht als etwas langwierig empfinden könnte.
Für Fans des ersten Teils sollte das aber nicht allzu schwer ins Gewicht fallen, sind die Ideen und Umsetzung der Spukszenen durchaus innovativ und setzen sich größtenteils über Horrorfilmklischees hinweg. Regisseur James Wan schafft es, sich nicht ausschließlich auf Jump Scares zu verlassen, und setzt in vielen Szenen die richtigen Mittel ein, um den Horror beim Zuschauer zwar anzukündigen, aber dennoch unerträglich spannend zu gestalten. Dabei bleiben vor allem Szenen wie die „Gemälde-Szene“ oder das nächtliche Klopfen an der Schlafzimmertür besonders erschreckend in Erinnerung
Dabei spielt besonders die musikalische Untermalung Joseph Bishara’s eine Schlüsselrolle. Ob Spannungsaufbau oder Jump-Scare, die Musik trifft beinah immer den richtigen Ton. Besonders die ungewöhnlich starken Variationen der Lautstärke tragen einen großen Teil zur Atmosphäre bei. Wer die Wirkung von Szenerie und Musik zur Gänze auskosten will, sollte sich den Film also definitiv im Kino ansehen.
Auch die darstellerische Leistung hält das Niveau, dass die anderen Aspekte des Films definieren. Vera Farmiga als Lorraine Warren spielt gewohnt überzeugend, und auch Patrick Wilson spielt den Dämonologen Ed Warren bemerkenswert authentisch. Das schauspielerische Highlight lässt sich jedoch bei der 13-jährigen Madison Wolfe festsetzen, die Janet Hodgson, das Hauptopfer des Spuks, verkörpert. Die junge Darstellerin wechselt in beeindruckender Weise zwischen mitleiderregend leidenden Passagen und furchteinflößenden Szenen, die an Linda Blairs Leistung in Der Exorzist erinnert.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Regisseur James Wan mit The Conjuring 2 das Rad zwar nicht neu erfindet, die Stärken des ersten Teils aber durchaus kreativ wiederzuverwenden weiß.
Horrorfilm-Fans kommen definitiv auf ihre Kosten, aber auch sonst wenig horrorbegeisterte Kinogänger sollten in Betracht ziehen, den Film im Kino zu sehen, denn wie bereits beim ersten Teil handelt es sich bei The Conjuring 2 auch unabhängig vom Horrorgenre um einen gut gemachten, hochwertigen Film.
Trailer zum Film The Conjuring 2
Hier noch der Trailer zum Film The Conjuring 2 (und für all jene die den ersten Film [The Conjuring
] nicht kennen auch nocht der Trailer zu diesem Film. Viel Spaß beim reinschnuppern.
Trailer von The Conjuring 2
Trailer von the Conjuring