Ringvorlesung Körperphantasien: Optimierung, Robotik, Transhumanismus
Beitrag vom von Studium Innsbruck
Ringvorlesung Körperphantasien: Optimierung, Robotik, Transhumanismus
Die im folgenden beschriebene Lehrveranstaltung findet immer donnerstags von 18:00-19:30 im HS6/Innrain statt und beginnt diese Woche:
In Zeiten von Smartphones und „social web“ können alle ihr Leben und ihren Körper medial in Szene setzen. Mit den Möglichkeiten der Inszenierung steigt auch der Zwang zur Optimierung. Kosmetische Eingriffe werden häufiger, ebenso die Einnahme leistungssteigernder und stimmungshebender Psychopharmaka. Der Körper wird zum Produkt, dessen Wert am Arbeitsmarkt und in der Sphäre des Zwischenmenschlichen steigen soll. Noch nie schien der Wunsch so groß, körperliche Leistungsgrenzen auszuweiten und ewig jung zu bleiben.
Auch technologisch erweiterte Biologie und Robotik rücken immer mehr in Reichweite, z.B. in der Vorstellung des Cyborgs. Man träumt sogar davon, durch die Verschmelzung von Mensch und Maschine bzw. durch gentechnische Re-Programmierung Biologie und Sterblichkeit hinter sich zu lassen. Gleichzeitig verschafft das Zusammenwachsen von Mensch und Maschine denjenigen, die die Technologien und Infrastrukturen bereitstellen, eine noch nie dagewesene Macht: Das schon bei Smartphones beträchtliche Potential zur Überwachung und Steuerung menschlicher Körper steigt.
Diesseits von Euphorie und Paranoia stellt sich die Frage, was die Leistungs- und Optimierungsphantasien unseres Zeitalters eigentlich antreibt. Haben wir es mit einer selbstreferentiellen Eigendynamik des Technischen zu tun, die den menschlichen Körper versklavt? Oder sind es umgekehrt körperliche Bedürfnisse, die im technischen Fortschritt ihre Erfüllung finden? Wie kann das Wechselspiel von Körpern und Technologien im 21. Jahrhundert angemessen beschrieben werden?
Die Vorlesung kann für zahlreiche Studiengänge angerechnet werden.